Katakomben von Rom – Spuren des frühen Christentums
Die Katakomben von Rom erstrecken sich wie ein riesiges Labyrinth unterhalb der Stadt. Seit 2.000 Jahren ruhen in den Gangsystemen tausende Gebeine.
Katakomben von Rom - In den engen Katakomben findet man häufig christliche Wandmalereien und Symbolik wieder
Foto: © Fototeca ENIT
Katakomben von Rom: Begräbnisstätten der frühen Christen
Kilometerlang ziehen sich die verwinkelten Gänge der Katakomben von Rom unter der Stadt durch das Felsgestein. Vor knapp 2.000 Jahren wurden die Gänge in den weichen Tuffstein geschlagen. Bei den Katakomben handelt es sich um frühchristliche Begräbnisstätten. Besucher werden mit einer erhabenen Stille empfangen. Malereien und Mosaike zieren die Wände. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass die Zeichnungen einen religiösen Charakter haben. Es handelt sich um die ältesten christlichen Darstellungen der Welt. Sie zeigen Szenen aus dem Leben Jesu Christi. Mal erscheint der Gottessohn als Wundertäter, mal als Prediger, während die Menschen andächtig seinen Worten lauschen. Keine einzige Darstellung zeigt Jesus als Märtyrer oder mit leidvoller Miene am Kreuz.
Calixtus-Katakombe an der Via Appia in Rom
Die meisten Katakomben liegen an der Via Appia Antica, die in südlicher Richtung aus der Stadt führt. Mit ihrem kilometerlangen Ganglabyrinth zählt die Calixtus-Katakombe an der antiken Heerstraße zu den spektakulärsten Begräbnisstätten der frühen Christenheit. Oberirdisch weisen nur das steinerne Eingangportal und ein gelbes Hinweisschild auf das unterirdische Gangsystem hin. Unter der Oberfläche ziehen sich auf fünf Ebenen enge Gänge mit Grabnischen durch den Fels. Ca. 500.000 Menschen wurden in der Calixtus-Katakombe bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. bestattet. Die Gänge haben eine Gesamtlänge von 20 km. Namensgeber für die Gruft war Calixt I., Bischof von Rom von 217 bis 222 n. Chr. Die Calixtus-Katakombe ist eine von rund 60 unterirdischen Begräbnisstätten in Rom und hat mit der sogenannten "Krypta der Päpste" eine Besonderheit zu bieten.
Die Krypta der Päpste
Die Calixtus-Katakombe war die offizielle Begräbnisstätte für die römischen Christen. Das Christentum wurde erst nach dem Tod Kaiser Konstantins im Jahr 337 n. Chr. Staatsreligion im Römischen Reich. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten die Angehörigen dieser Glaubensrichtung mit Repressalien rechnen und wurden zeitweise verfolgt. In der "Krypta der Päpste" wurden die frühen Würdenträger der damals noch jungen Religion beigesetzt. Neun Päpste sollen in den Grabkammern zu beiden Seiten der Felsenhalle beigesetzt worden sein. In der Krypta befinden sich Wandmalereien aus dem dritten Jahrhundert, die unter anderem die wundersame Brotvermehrung zeigen. In der benachbarten Krypta fand einst die heilige Cäcilia ihre letzte Ruhestätte, bevor ihre sterblichen Überreste im Jahr 821 in die gleichnamige Kirche im Stadtviertel Trastevere überführt wurden.
Weitere Katakomben in Rom
Nur einen Steinwurf von der Calixtus-Katakombe entfernt liegen die Domitilla-Katakomben. Das Ganglabyrinth erstreckt sich über vier Etagen und die Gräber stammen aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. Durch Zufall wurde im Jahr 1578 die Priscilla-Katakombe in der Nähe der Villa Ada entdeckt. Rund 40.000 Gräber reihen sich in den unterirdischen Gängen aneinander. Eine Wandmalerei zeigt die Madonna mit Kind und Propheten. Die Zeichnung gilt als die älteste Madonnen-Darstellung der Welt. Über dem unterirdischen Gräberkomplex der Sebastian-Katakomben erhebt sich die Basilika San Sebastiano fuori le mura. Das Gotteshaus gehört zu den sieben Pilgerkirchen Roms und steht an der Via Appia Antica an der aurelianischen Stadtmauer.
Die Katakomben unter der italienischen Hauptstadt beherbergen Abertausende Grabstätten der frühen Christen. Einen Besuch der Ganglabyrinthe dürfen Sie sich in einem Urlaub in einer Ferienwohnung in Rom nicht entgehen lassen.
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